“Betongold” - Immobilien als Kapitalanlagen
“Betongold” - Immobilien als Kapitalanlagen
Torben Seib
Immobilien sind begehrte Kapitalanlage – so ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Eigentümerquote in Deutschland bei knapp 50 % liegt. Wohnungen oder Häuser direkt zu kaufen und als Eigentümer von der Mietrendite zu profitieren oder mietfrei zu wohnen, ist die gängigste Art, Immobilien als Kapitalanlage zu nutzen. Im Vordergrund der Investition steht primär die Absicherung vor Krisenzeiten und dem Alter. Der Vermögensaufbau ist laut einer Umfrage der Deutschen Börse Commodities von sekundärer Bedeutung.
Der Immobilienboom wird durch die lockere Geldpolitik der EZB und das anhaltende Niedrigzinsumfeld begünstigt. Darüber hinaus beeinflussen die hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien sowie der zeitgleiche Mangel an Bauland und bereitgestellten Objekten den Boom nachhaltig.
Wer sein Geld in Immobilien anlegt, ist zumeist auf der Suche nach einer langfristigen Anlageform. Im Gegensatz zu den kurzfristigen Anlagen – wie Tagesgeldkonten, Aktienfonds und ETFs – ist die Investition in das sogenannte Betongold eine weniger liquide Anlageform. Wer in Immobilien investiert, sollte sich bewusst sein, über mehrere Jahre an diese Investition gebunden zu sein. Immobilien gehören nicht zu den Anlageformen, die im hohen Maße liquide und jederzeit handelbar sind. Anlageimmobilien können häufig nicht kurzfristig in Liquidität umgewandelt werden, da sich der Verkaufsprozess einer Immobilie über mehrere Wochen erstreckt.
Nichtsdestotrotz zählen Immobilien zu den besonders beliebten Anlageformen. So lässt sich eine Immobilie in Krisenzeiten vergleichsweise gut beleihen – ein Vorteil, den wenige Anlageformen zu bieten haben. Durch diese Möglichkeit kann kurzfristig benötigte Liquidität beschafft werden. Darüber hinaus gelten Immobilien als relativ wertstabil – nicht umsonst werden Immobilien im Volksmund als Betongold bezeichnet.