Warum es sich jetzt lohnt, mein Haus energetisch zu sanieren

Energieeffizienzklassen Immobilien, Quelle: istock

Im Zuge der Energiewende gewinnt die energetische Sanierung von Wohnimmobilien immer mehr an Bedeutung, denn der Wohnsektor ist für einen erheblichen Anteil des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verantwortlich. Eine effiziente Nutzung von Energie in Wohngebäuden ist von großer Relevanz, sowohl für den Klimaschutz als auch für die Reduzierung der Energiekosten der Bewohner. Das energieeffiziente Wohnen und die energetische Sanierung stellen also wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft dar. Aber lohnt es sich, genau jetzt zu sanieren?

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum ist es jetzt sinnvoll, meine Immobilie energetisch zu sanieren?
  2. Was ist das Ziel der energetischen Sanierung?
  3. Der Einfluss der Energieeffizienzklasse auf den Wert der Immobilie
  4. Wie gehe ich bei der energetischen Sanierung vor?
  5. Was sind die positiven Effekte der energetischen Sanierung?
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1. Warum ist es jetzt sinnvoll, meine Immobilie zu sanieren?

Die energetische Sanierung von Wohnimmobilien ist aus mehreren Gründen sinnvoll.

  1. Klimaneutralität: Durch den verstärkten Einsatz fossiler Brennstoffe zur Beheizung von Gebäuden wird CO2 freigesetzt, das negativ zum Klimawandel beiträgt. Die energetische Sanierung schont die Umwelt indem durch energieeffiziente Maßnahmen der CO2-Ausstoß gesenkt wird.
  2. Gebäudeenergiegesetz (GEG): Um die Klimaziele zu erreichen, hat die Bundesregierung das sogenannte Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet, welches die Energieeffizienz von Immobilien regelt. Mit der zweiten Novelle ist eine Reihe von Fördermöglichkeiten beschlossen worden, wodurch hohe Förderungen von bis zu 70 % der Umrüstungskosten möglich sind.
  3. Betriebskosten: Die Betriebskosten steigen in vielen Bereichen an, insbesondere die steigenden CO2-Preise, die die fossile Brennstoffe stark verteuern, lassen umweltunfreundliche Öl- und Gasheizungen an Attraktivität verlieren.
  4. Kosteneinsparungen: Hausbewohner können durch eine bessere Wärmedämmung, effizientere Heizungsanlagen und eine energieeffiziente Wohnweise ihre Energiekosten erheblich senken und bares Geld sparen.

2. Was ist das Ziel der energetischen Sanierung?

2. Was ist das Ziel der energetischen Sanierung?

Die energetische Sanierung zielt darauf ab, Gebäude so zu modernisieren, dass ihr Energieverbrauch reduziert und ihre Energieeffizienz gesteigert wird. Durch die Verbesserung der Wärmedämmung, den Einsatz effizienterer Heizungs- und Kühlsysteme sowie den Einsatz erneuerbarer Energien können die Energie- und Betriebskosten erheblich gesenkt werden. Obwohl die anfänglichen Investitionskosten für die Sanierung hoch sein können, werden diese in der Regel durch die Einsparungen bei den Energiekosten über die Lebensdauer des Gebäudes ausgeglichen. Zudem wird der CO2-Fußabdruck maßgeblich gemindert, was zu Klimaschutz beiträgt.

Energie Effizienzklassen und Ziel der Sanierung
Energie Effizienzklassen und Ziel der Sanierung

3. Der Einfluss der Energieeffizienzklasse auf den Wert der Immobilie

Verschiedene Studien befassen sich derzeit mit dem Einfluss der Energieeffizienz eines Gebäudes auf den Wert der Immobilie. Zwei aktuelle und sehr relevante Studien sind die des Immobilienunternehmens JLL (Studie vom 02.06.2023) und von ImmoScout24 (Studie vom 06.06.2023). Nachfolgend stellen wir Ihnen die wesentlichen Erkenntnisse der Studien als Zusammenfassung vor.

Die JLL Studie im Überblick

Wohngebäude mit schlechter Energiebilanz verlieren stark an Wert – das geht aus einer aktuellen Studie des Immobilienunternehmens JLL hervor, die über 5.000 Wohnimmobilien analysiert hat. Die Analyse zeigt, dass die Preisschere zwischen energieeffizienten Wohnimmobilien und Gebäuden mit schlechter Energieklasse größer wird. Während der Preisunterschied zwischen Immobilien mit sehr guter Energieklasse (A und A+) und Immobilien mit schlechter Energieklasse (G und H) im vergangenen Jahr noch bei 21,6 % lag, liegt er in diesem Jahr bei 28 %.

Wohngebäude mit schlechter Energiebilanz verlieren weiter an Wert, JLL
Wohngebäude mit schlechter Energiebilanz verlieren weiter an Wert, JLL

JLL legt dar, dass bei energetisch nicht effizienten Immobilien mit geringeren Mieteinnahmen und einer schlechteren Marktgängigkeit zu rechnen sei. Zudem habe die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes zu einer Diskussion über die Zukunftsfähigkeit von energetisch schlechten Bestandsimmobilien geführt. Roman Heidrich, Lead Director Residential Valuation & Transaction Advisory JLL Germany erklärt hierzu: „Diese Unsicherheit schlägt sich auch in der Nachfrage nach diesen Objekten und damit auch im Preis dieser nieder.“

Da der Gebäudesektor für die Erreichung der Klimaziele sehr relevant ist und Baukosten voraussichtlich hoch bleiben werden, gehen die Immobilienexperten von JLL davon aus, dass sich in dem Preisunterschied zwischen energieeffizienten und nicht energieeffizienten Immobilien ein dauerhafter Trend zeigt. Helge Scheunemann legt dar: . „In einem vollkommenen Markt muss sich dieser Kostenanstieg für die energetische Ertüchtigung der Immobilie in Form eines Abschlags in den Marktpreisen niederschlagen.“ Weitere Details zu der Studie finden Sie bei JLL.

Die Studie von ImmoScout24

Auch eine Studie von ImmoScout24 kommt zu ähnlichen Ergebnissen und stellt fest, dass Immobilien mit schlechten Energieeffizienzklassen stärkere Preisabschläge verzeichnen. ImmoScout24 fokussiert dabei, wie groß die Preisabschläge für Immobilien je Energieeffizienzklasse ausfallen und betrachtet verschiedene Lagen (z. B. Metropolkern, ländlicher Raum, Klein- und Mittelstädte).

In Metropolen lässt sich beobachten, dass der Preisabschlag für Immobilien mit der Energieklasse B gegenüber der Energieklasse A durchschnittlich 5 Prozent beträgt, für die Energieklasse C bereits 19 Prozent. Eine energieineffiziente Immobilie mit der schlechtesten Energieklasse H erzielt der Studie zufolge 35 % weniger Erlös als eine energieeffiziente Immobilie der Klasse A.

Effekt Energieeffizienzklasse auf Wert der Immobilie. Studie von Immoscout24
Effekt Energieeffizienzklasse auf Wert der Immobilie. Studie von Immoscout24

Durchschnittliche Preisabschläge je Energieeffizienzklasse im Vergleich zu Klasse A

Die nachfolgende Tabelle zeigt den genaueren Effekt der Wertminderung durch schlechre Energieeffizienzklassen je nach Lage der Immobilie. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je schlechter der energetische Zustand der Immobilie, desto größer ist der Effekt beim Preisabschlag bei ländlicherer Lage - also auf dem Land ist der Effekt noch viel größer als in der Großstadt.

Weitere Details zu der Studie finden Sie auch hier bei Immoscout24.

EnergieeffizienzklasseMetropolenVerdichtetes UmlandGroßstädteMittel- und KleinstädteLändlicher Raum
B- 5 %- 10 %- 9 %- 19 %- 16 %
C- 19 %- 20 %- 23 %- 30 %- 25 %
D- 28 %- 24 %- 29 %- 34 %- 31 %
E- 30 %- 27 %- 31 %- 37 %- 36 %
F- 33 %- 30 %- 32 %- 39 %- 41 %
G- 34 %- 33 %- 36 %- 41 %- 47 %
H- 35 %- 36 %- 33 %- 45 %- 51 %

Quelle: ImmobilienScout24

4. Wie gehe ich bei der energetischen Sanierung vor?

Wenn Sie eine energetische Sanierung Ihrer Immobilie durchführen wollen, sollten Sie im ersten Schritt einen Energieberater kontaktieren. Ein Energieberater kennt die aktuellen Anforderungen bzgl. der energetischen Sanierung von Gebäuden, kann maßgeschneiderte Lösungen vorlegen und unterstützt Sie bei der Beantragung von Fördermitteln.

Ein Energieberater erstellt Ihnen dann den sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan, kurz iSFP. Dieser ist ein individuell auf Ihr Objekt zugeschnittener Leitfaden, der konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Ihrer Immobilie sowie den anfallenden Kosten und möglichen Förderungen aufzeigt. Der Sanierungsfahrplan basiert auf einer energetischen Gebäudeanalyse durch einen qualifizierten Energieberater und dient als Basis, um Fördermittel bei der BAFA zu beantragen.

Tip

Um staatliche Förderungen für energetische Sanierungs-Projekte zu erhalten, ist die Beratung durch einen qualifizierten Energieberater verpflichtend. Sprechen Sie uns gerne an, wir helfen Ihnen kostenlos bei der Suche nach einem passenden Energieberater!

5. Positive Effekte der energetischen Sanierung

5. Positive Effekte der energetischen Sanierung

1. Ersparnis bei den Betriebskosten

Eine energetische Sanierung trägt maßgeblich dazu bei, dass Energie- und Betriebskosten eingespart werden. Durch eine bessere Dämmung und effizientere Heizsysteme kann nicht nur die Energieeffizienz gesteigert, sondern auch die Energiekosten minimiert werden.

Der iSFP gibt Ihnen detaillierte Auskunft über mögliche Einsparunge. In dem Dokument werden Ihnen sowohl die Kosten für bestimmte Sanierungsmaßnahmen als auch dadurch entstehende Einsparpotenziale aufgezeigt. Den IST-Zustand Ihres Gebäudes finden Sie ganz links in dem Dokument, die Potenziale werden Ihnen rechts aufgezeigt.

Falls Sie eine erste Indikation wünschen, bietet es sich an, einen Online-Rechner zu nutzen. Auf Basis einiger Daten der Immobilien können ungefähre jährliche Einsparpotenziale für die Betriebskosten ermittelt werden. Dafür benötigen Sie einige Informationen:

  • Baujahr
  • Wohnfläche
  • Anzahl der Vollgeschosse
  • Bebauungssituation (freistehendes EFH, Reihenhaus etc.)
  • Gibt es ein Dachgeschoss? Wenn ja, ist es beheizt?
  • Gibt es einen Keller? Wenn ja, ist es beheizt?
  • Welche Gebäudeteile wurden in den letzten 40 Jahren saniert?
  • Heizart
  • Baujahr des Heizsystems

Auf Basis dieser Informationen werden Ihre möglichen jährlichen Einsparpotenziale in Euro, kWh und CO2 ermittelt. Zudem erhalten Sie eine Aufschlüsselung, welche Maßnahme Ihnen wie viel Einsparungen erbringt, beispielsweise 2.530 € / Jahr für eine Wärmepumpe, 460 € / Jahr für die Erneuerung der Außenwände und 200 € / Jahr für die Erneuerung der Fenster. Zusätzlich wird dargestellt, um wie viele Energieklassen die Energieeffizienz der Immobilie gesteigert werden kann (z. B. von D auf B). Auch wird eine mögliche Fördersumme berechnet.

Tip

Machen Sie einen kostenlosen Energie-Check für ihre Immobile und erhalten Sie eine Indikation über die möglichen Einsparungen. Gerne hilft Ihnen einer unserer Berater bei Ihrem Sanierungsvorhaben.

2. Wertsteigerung der Immobilie

Die energetischen Sanierungen haben (wie auch die Studien zeigen) nachweislich einen positiven Effekt bei der Wertsteigerung der Immobilie. Schon einzelne Maßnahmen können eine relevante Wertsteigerung bringen und sind zudem steuerlich absetzbar und staatlich förderbar.

Einen Beitrag zur Wertsteigerung liefern vor allem:

  • Energieklasse B oder besser
  • Solider Zustand der Außenwände und des Daches
  • Erneuerung der Heizungsanlage

Klasse B entspricht einem jährlichen Endenergiebedarf von 50 bis 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Da energetische Sanierungen vom Staat gefördert werden, kann mit überschaubaren Kosten eine Wertsteigerung erzielt werden, die weit über die investierten Kosten hinaus geht. Eine beispielhafte Kalkulation zeigt Ihnen die Grafik.

Kalkulation der Wertsteigerung nach einer energetischen Sanierung
Kalkulation der Wertsteigerung nach einer energetischen Sanierung

Unsere Ratgeber zur energetischen Sanierung

Auf einen Blick

Kathrin Handler
Kathrin Handler

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