Haushaltsauflösung: Ablauf & Kosten

Unter einer Auflösung versteht man, dass ein Haushalt aufgelöst, die Wohnung oder Haus komplett geräumt werden muss. Wie das abläuft und welche Kosten entstehen, lesen Sie in unserem Ratgeber.

Leere Wohnung, Quelle: istock

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Eine Haushaltsauflösung

In den eigenen vier Wänden sammeln sich über die Jahre viele Erinnerungen, Möbel und andere Habseligkeiten an. Kommt es dann zu einer Trennung, einem Todesfall oder dem Umzug in ein Pflegeheim, muss der Haushalt aufgelöst werden. Eine Haushaltsauflösung kann viele Gründe haben, meist ist sie sowohl emotional als auch organisatorisch eine Herausforderung. Worauf Sie bei einer privaten Haushaltsauflösung achten sollten und welche Kosten bei einer Entrümpelung entstehen, erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist eine Haushaltsauflösung und wie läuft sie ab?
  2. Welche Vorbereitungen sollten bei einer Haushaltsauflösung getroffen werden?
  3. Wer führt eine Haushaltsauflösung durch?
  4. Welche Kosten entstehen bei einer Haushaltsauflösung?
  5. Wie kann man die Kosten im Rahmen einer Haushaltsauflösung reduzieren?
  6. Welche Kündigungen fallen bei einer Haushaltsauflösung an?
  7. Worauf sollte man achten? Tipps für die Haushaltsauflösung

1. Was ist eine Haushaltsauflösung und wie läuft sie ab?

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum ein Haushalt aufgelöst, die Wohnung oder das Haus also komplett geräumt werden muss. Während es sich beim Umzug in ein anderes Eigenheim oder das Zusammenziehen mit dem Partner um erfreuliche Gründe handelt, sind die anderen Gründe meist schmerzlicher. Im Todesfall, bei einer Trennung oder dem Umzug in ein Pflegeheim muss der Haushalt ebenfalls aufgelöst werden und ist mit einer hohen emotionalen Belastung verbunden. Neben dem zeitlichen und körperlichen Aufwand ist der seelische Stress bei diesem Prozess nicht zu unterschätzen.

Wer sich um die Haushaltsauflösung eines Angehörigen kümmern möchte, sollte dies über eine Vorsorgevollmacht regeln, damit er alle anfallenden Rechtsgeschäfte übernehmen kann. Nachdem die wichtigsten Unterlagen und Erinnerungsstücke gerettet sind, werden verbleibende Möbel und andere Gegenstände in der Regel verkauft, verschenkt oder weggeworfen. Karitative Einrichtungen sind oft dankbare Abnehmer von noch brauchbaren Gegenständen. Bei der Haushaltsauflösung eines Angehörigen kann die folgende Liste als Leitfaden für die Entrümpelung dienen:

  1. Erstellen Sie eine Liste aller Dinge, die Sie ab- oder ummelden müssen.
  2. Nehmen Sie sich die Zeit und besprechen Sie frühzeitig in der Familie, mit Freunden oder Nachbarn, ob jemand Gegenstände aus dem Haushalt übernehmen oder kaufen möchte.
  3. Entscheiden Sie, welches Mobiliar Sie oder Ihre Angehörigen ins neue Zuhause mitnehmen möchten.
  4. Kontaktieren Sie Wohlfahrtswerke und fragen, ob sie gut erhaltene Möbel gegen eine geringe Gebühr abholen wollen.
  5. Hausrat kann über ebay, Kleinanzeigen, auf dem Flohmarkt oder einem Garagenflohmarkt verkauft werden.
  6. Sachverständige sollten bei wertvollem Mobiliar oder bei Kunstgegenständen um eine Einschätzung gebeten werden.
  7. Die wichtigen Dokumente wie das Testament, Vollmachten und Verfügungen, Versicherungen und Bankunterlagen sollten sortiert und aufgehoben werden.
  8. Dinge aus Ihrem Haushalt, die noch Anwendung finden können, sollten mitgenommen werden. Auch Gegenstände, die emotionalen Wert haben könnten.
  9. Der Sperrmüll sollte angemeldet und Helfer für den Tag organisiert werden.
  10. Wenn die emotionale Belastung zu hoch ist, vermeiden Sie den Tag der Entrümpelung und überlassen Sie das Wegwerfen anderen Personen.

2. Welche Vorbereitungen sollten bei einer Haushaltsauflösung getroffen werden?

Bei einer Haushaltsauflösung ist eine gute Organisation entscheidend. Für den Prozess sollte genug Zeit eingeplant und wenn nötig Unterstützung angefordert werden. Bevor es an das Entrümpeln geht, sollte eine Bestandsaufnahme der Wohnung oder des Hauses erfolgen. Ein Überblick über den Hausrat und die Wertsachen erleichtert später das Ausräumen nach der Drei-Kisten-Methode:

Kiste 1: Dinge, die Sie behalten möchten.

Kiste 2: Dinge, die Sie verkaufen oder verschenken möchten.

Kiste 3: Dinge, die in den Müll können.

Die eigentliche Wohnungs- bzw. Hausauflösung erfolgt erst dann, wenn das Hab und Gut sortiert wurde.

Tip

Top Tipp:

Wer einen Immobilienverkauf anstrebt, sollte außerdem bedenken, dass leere Wohnungen oder Häuser einen höheren Verkaufspreis erzielen. Die Entrümpelung sollte dementsprechend vor dem ersten Besichtigungstermin abgeschlossen sein.

3. Wer führt eine Haushaltsauflösung durch?

Ob die Haushaltsauflösung selbst übernommen oder ein Profi mit der Auflösung beauftragt wird, hängt vom Einzelfall ab. Eine Entrümpelung selbst durchzuführen ist grundsätzlich möglich, je größer der Haushalt jedoch ist, desto größer ist auch der zeitliche und organisatorische Aufwand. Im Fall eines großen Haushalts kann es sich lohnen, ein Unternehmen mit der Auflösung zu beauftragen. Entrümpelungen werden oftmals von Umzugsfirmen angeboten, im Todesfall kann meist der Bestatter helfen.

Wird eine Firma mit der Haushaltsauflösung beauftragt, kann der Ablauf grundsätzlich in die folgenden Phasen unterteilt werden:

  1. Besichtigung/Absprache
  2. Schriftliches Angebot
  3. Auftragsbestätigung und Terminierung
  4. Räumung
  5. Übergabe

Es ist ratsam, mindestens drei verschiedene Angebote einzuholen. Ob es sich um seriöse Unternehmen handelt, können Sie mit diesen Aspekten prüfen:

  • Kommt die Entrümpelungsfirma aus der Nähe? Anfahrtskosten können dadurch gespart werden.
  • Besichtigt ein Gutachter die Wohnung und den Besitz, bevor er ein Angebot erstellt?
  • Ist der erste Vor-Ort-Termin kostenlos? Bei seriösen Anbietern gehört der Erstbesuch kostenfrei zum guten Service.
  • Ist das Unternehmen für die komplette Entrümpelung zuständig? Kümmert es sich ebenfalls um die abschließende Reinigung und den vollständigen Abtransport aller Gegenstände?
  • Werden die Gegenstände von der Entrümpelungsfirma ordnungsgemäß entsorgt?
  • Werden verwertbare Möbel und andere Gegenstände auf die Aufwandspauschale angerechnet? Schlägt Ihnen die Entrümpelungsfirma dafür realistische Preise vor? Hier kann ein Blick in den Kleinanzeigenmarkt helfen, um eine Vorstellung von dem Wert der Dinge zu bekommen.
  • Besitzt die Entrümpelungsfirma eine Haftpflichtversicherung?
  • Ist die Firma diskret? Auskünfte gegenüber Nachbarn oder Mitbewohnern sprechen gegen Seriosität.

Wer sich dazu entscheidet, die Haushaltsauflösung selbst durchzuführen, sollte die folgenden Punkte besonders beachten:

  • Bestellen Sie einen Container zur Entsorgung.
  • Organisieren Sie die Abholung des Containers.
  • Halten Sie Kündigungsfristen ein.
  • Renovieren Sie, falls nötig.
  • Melden Sie Strom, Wasser, Telefon- bzw. Internetanschluss etc. fristgerecht ab.
  • Melden Sie Sperrmüll für die fachgerechte Entsorgung an.
  • Entsorgen Sie Sondermüll ordnungsgemäß.
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4. Welche Kosten entstehen bei einer Haushaltsauflösung?

Die Höhe der Kosten, die im Rahmen der Haushaltsauflösung anfallen, hängt maßgeblich vom Aufwand ab und ob ein Unternehmen beauftragt wird. Für eine professionelle Wohnungs- oder Haushaltsauflösung sind mit etwa 500 Euro pro Zimmer zu rechnen. Die Kosten übernimmt dabei die Person, die das Unternehmen beauftragt hat. Die preisbestimmenden Faktoren sind:

  • Anfahrtsweg und Parkmöglichkeiten
  • Lage des Objekts (Stockwerk, Hanglage etc.)
  • Zugang im Inneren des Objekts (z. B. Fahrstuhl)
  • Menge und Art des zu entsorgenden Hausrats
  • Aktuelle Entsorgungspreise
  • Anzahl der benötigten Mitarbeiter und Tage

Wer sich dazu entscheidet, selbst zu entrümpeln, muss mit Kosten für Container, Recyclinghöfe und Sondermüll rechnen. Je nach Größe des Containers und der Region variieren die dafür anfallenden Kosten stark. Wenn möglich, kann ein Termin mit der örtlichen Sperrmüllabfuhr vereinbart werden. In Berlin kostet ein drei Kubikmeter großer Absetzcontainer für Sperrmüll beispielsweise etwa 220 Euro.

Wer zahlt im Todesfall? Wenn der alleinige Mieter einer Immobilie verstirbt, wird dessen Mietvertrag als Teil der Erbschaft an seine Erben übergeben. Diese haben die Wahl, den Vertrag zu übernehmen oder zu kündigen. Die Erben stehen in der Pflicht, den Vermieter innerhalb von vier Wochen über den Todesfall in Kenntnis zu setzen. Im Fall einer Kündigung des Vertrags sind die Erben für die Entrümpelung zuständig. Sollte es keine Erben geben oder die benannten Erben schlagen das Erbe aus, ist der Vermieter für die Haushaltsauflösung zuständig.

5. Wie kann man die Kosten im Rahmen einer Haushaltsauflösung reduzieren?

Bei einer privaten Haushaltsauflösung lässt sich bei den Kosten für den Sperrmüll sparen, wenn Hausrat und Möbel vorab verkauft oder verschenkt werden. Über Verkaufsportale oder Inserate in Zeitungen können Gegenstände mit Profit verkauft werden, auch ein Garagenflohmarkt kann dabei helfen, Bücher, Haushaltsgegenstände und Kleinigkeiten wie DVDs zu verkaufen. Wertvolle Gegenstände sollten von einem Experten bewertet werden, über Auktionshäuser können diese später versteigert werden. Um Mobiliar und Elektrogeräte gebührenfrei abholen zu lassen, kann bei karitativen Vereinigungen angefragt werden. Somit sparen Sie nicht nur Kosten für den Sperrmüll, sondern leisten einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung sozial Schwacher.

6. Welche Kündigungen fallen bei einer Haushaltsauflösung an?

Bei einer Haushaltsauflösung geht es nicht nur darum, die Wohnräume leer zu hinterlassen. Offene Rechnungen müssen beglichen und bestehende Verträge rund um die Wohnung bzw. das Haus abgemeldet, umgemeldet oder gekündigt werden. Dazu gehören:

  • Zeitungs- und Zeitschriftenabos
  • Nachsendeantrag bei der Post
  • Ab- bzw. Ummeldung des Autos
  • Versicherungen (zum Beispiel Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung)
  • Gas
  • Wasser
  • Strom
  • Festnetzanschluss
  • Rundfunkbeitrag
  • Bei Mietwohnungen: Mietvertrag

7. Worauf sollte man achten? Tipps für die Haushaltsauflösung

Eine Haushaltsauflösung bedeutet, besonders wenn sie ohne die Hilfe eines Unternehmens durchgeführt wird, einen hohen Zeitaufwand und emotionale Belastung. Damit sie so reibungslos wie möglich abläuft, gibt es einige Tipps:

  • Kündigungsfristen beachten
  • Bestandsaufnahme von Hausrat und Mobiliar
  • Aussortieren nach der Drei-Kisten-Methode
  • Verkaufen und verschenken von Haushaltsgegenständen und Möbeln
  • Verschiedene Angebote von Entrümpelungsfirmen einholen
  • Anmeldung und Entsorgung von Sperrmüll
  • Renovierungen durchführen
  • Immobilie besenrein übergeben
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